Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit

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Die Hälfte aller von einer Bipolaren Störung betroffenen Menschen sind Frauen. Viele davon sind jung und mitten in der Lebensplanung, wünschen sich eine Familie und Kinder. Leider kollidiert dieser Wunsch oft mit der Medikamenteneinnahme.


Aus Unwissenheit empfehlen viele niedergelassene Ärzte, Medikamente im Falle einer Schwangerschaft sofort abzusetzen. Das ist meist sinnlos und sogar gefährlich! Potentielle Schädigungen des Embryo treten praktisch nur in den ersten paar Wochen nach Empfängnis auf, also meist bevor die Schwangerschaft überhaupt erkannt wird! Medikamente nach dieser Phase abzusetzen, bringt kaum Nutzen, kann aber im Gegenteil zu akuten Depressionen oder Manien führen. Diese wiederum gefährden Mutter und Kind durch mögliche Fehlernährung, Überanstrengung oder Bewegungsmangel, massive Ausschüttung von Stresshormonen, Alkohol-, Zigaretten- oder Drogenkonsum, risikoreiches Verhalten, Selbstgefährdung und -verletzung und Suizid!


Wenn Sie bipolar sind und ein Kind bekommen wollen, lassen Sie sich unbedingt vorher beraten, ob und wie Sie die Medikamente absetzen sollten und wie Sie gut vorbereitet in die Schwangerschaft gehen können. Es gibt Medikamente, die mit relativ geringem Risiko in der Schwangerschaft und sogar Stillzeit eingenommen werden können. Falls Sie ungeplant schwanger sind, setzen Sie die Medikamente nicht einfach ab, sondern suchen Sie kompetente Hilfe!


Frau Prof. Dr. Krüger und ihr Team bieten im Zentrum für Seelische Frauengesundheit am Vivantes Humbold-Klinikum die Möglichkeit an abzuklären, ob Sie ihre Medikamente absetzen sollten / können beziehungsweise welche Medikamente während Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden können.

 

Eine weitere Möglichkeiten der Beratung besteht in der Charité Berlin, in der Psychiatrische Poliklinik (über die Psychiatrische Institutsambulanz oder die Spezialsprechstunde zur Bipolaren Störung). 

 

Embryotox: Infos zu Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit bietet die Seite des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Über einen Fragebogen oder telefonisch können individuelle Anfragen zu Medikamenten gestartet werden.

 

Zusätzliche Quellenangabe:

 

Stand 05.01.2023