Hinweise zur (Un-)Wirksamkeit von Medikamenten

Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise zu Therapien, Medikamenten und sonstigen Informationen auf dieser Website! Diese Hinweise finden Sie im Impressum.

Von der Pharmaindustrie werden teilweise wahre Wunder versprochen. Es gibt aber auch einige industrieunabhängige Studien zur Wirksamkeit einzelner Medikamente oder Medikamentengruppen.

IQWiG: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen beurteilt die Wirksamkeit von Medikamenten anhand der veröffentlichten und auch bisher unveröffentlichten Studien. Das IQWiG arbeitet im Auftrag des Gesundheitsministeriums ist unabhängig von der Pharmaindustrie.
Website mit Originalpublikationen: https://www.iqwig.de/
Nutzerorientierte Website: https://www.gesundheitsinformation.de/

Wirksamkeit einzelner Antidepressiva laut IQWiG

Folgende Ergebnisse / Studien sind für uns besonders interessant:

Der Nutzen von Reboxetin (Handelsnamen Edronax, Solvex) ist nicht belegt.

 

Mirtazepin (Remergil) hat in der Akutbehandlung bessere Wirksamkeit als Placebo, aber nicht besser als andere Antidepressiva; aber die Nebenwirkungen führen öfter zum Abbruch der Einnahme.

 

Bupropion XL hat in der Akutbehandlung bessere Wirksamkeit als Placebo, aber nicht besser als andere Antidepressiv

 

Kurzfassung der Studie zu Reboxetin, Mirtazepin und Bupropion XL (PDF)

 

Die selektiven Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) haben in der Depressionsbehandlung eine bessere Wirksamkeit als Placebo.

 

Kurzfassung der Studie zu SNRI (PDF)

 

Stellungnahme der DGSP zur Anwendung von Neuroleptika

Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie sieht die Anwendung von Neuroleptika kritische und schreibt:

Wir wollen Neuroleptika als Medikamente nicht grundsätzlich verteufeln. Wir wissen, dass sie, kritisch eingesetzt, eine wesentliche Hilfe bei schweren psychischen Störungen sein können. Wir plädieren für einen zurückhaltenden und vorsichtigen Umgang. Wir warnen vor der inflationären Ausweitung ihrer Anwendung, vor der Vernachlässigung von Alternativen und der Verharmlosung von Nebenwirkungen. Wir ermutigen zur selbstbewussten Güterabwägung von Vor- und Nachteilen.

 

Stand: 05.01.2023