Phasenprophylaktika

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Bei vielen Betroffenen werden durch Phasenprophylaktika (auch Stimmungsstabilisierer genannt) die Anzahl, Dauer und Schwere neuer bipolarer Phasen (Episoden) verringert (Prophylaxe = Vorbeugung).

 

Idealerweise treten keine Episoden mehr auf. Oftmals kommt es jedoch zu weiteren Phasen, die aber weniger häufig und weniger schwer sein sollten.

 

Die Behandlung mit Stimmungsstabilisierern ist oftmals die Grundlage der medikamentösen Behandlung einer Bipolare Störung.

 

Einige Phasenprophylaktika helfen auch während einer akuten Episode.

 

Auch für Phasenprophylaktika gilt: Sie wirken individuell, jeder muss das richtige Medikament finden, das ihm hilft. Beachte auch die Hinweise zur Therapie und Medikamentation!

 

Bis die volle phasenprophylaktische Wirkung erreicht ist, vergehen oft Monate; da heißt es Geduld zu haben.

 

In Studien wurde die unterschiedliche Wirksamkeit der Phasenprophylaktika bei den verschiedenen Formen der bipolaren Störung beschrieben.

 

Um langfristige schädliche Nebenwirkungen zu erkennen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, z. B. von Blutparametern . Die Diagnostik ist abhängig vom eingesetzten Medikament.

 

Phasenprophylaktische Medikamente

Zuerst wurde die phasenprophylaktische Wirkung von Lithium (Handelsname Quilonum, Quilonorm u. a.) entdeckt. Dieses chemische Element wird am längsten als Phasenprophylaktikum eingesetzt und ist am besten von allen Phasenprophylaktika erforscht. Lithium soll bei Bipolaren Störungen Typ I besonders gut helfen (Bauer et al., 2020b).

 

Carbamazepin und Valproinsäure (Valproat, Ergenyl) sind zur Phasenprophylaxe eingesetzte Antiepileptika.

 

Lamotrigin (Elmendos) ist als letztes Antiepileptikum zur Phasenprophylaxe bipolare Störungen freigegeben worden.

 

Atypische Neuroleptika wie Quetiapin (Seroquel) und Olanzapin (Zyprexa) werden teilweise nicht nur als Akutmedikamentation bei Manien eingesetzt, sondern auch als Phasenprophylaktika.

 

Stand: 05.01.2023